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Berliner Bauakademie

Posté par Carlo Schwarzmann sur 29. juillet 2017
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Foto: Bernhard Thürauf / pixelio.de

Die Bauakademie, bzw. das Baugerüst, welches auf dem an sich leeren Grundstückt steht, ist seit 2002 mit einer Musterfassade (einer Plane, die mit der originalen Fassade bedruckt ist) umspannt. Das Gebäude selbst gibt es nicht mehr, es wurde bei einem Bombenangriff 1945 schwer beschädigt und später abgerissen. Auf dem Gelände wurde anschließend das Gebäude des DDR-Außenministeriums gebaut, welches wiederum abgerissen wurde. Die Bedingungen für den vollständigen Wiederaufbau der Bauakademie, welche seit Jahren in der Stadt diskutiert und verhandelt werden, sind immer noch nicht geklärt. Wie es mit dem Wiederaufbau weitergeht und wie das Gebäude dann genutzt werden soll, steht also noch in den Sternen.

Das Gebäude, ob nun das Original oder seine Reproduktion, hat allerdings eine Menge Stoff zu bieten – historisch, wie auch optisch, was in beiden Fällen eng mit dem Architekten Karl Friedrich Schinkel verbunden ist. Die ursprüngliche Bauakademie wurde 1836 fertiggestellt und beeindruckte vor allem mit ihrer Fassade aus Ziegelstein. Diese bestand neben den roten, unverputzten Backsteinen zum Teil auch aus Terrakotta-Schmuckfeldern. Schinkel hatte sich von den englischen Fabrikbauten des 19. Jahrhunderts inspirieren lassen und galt mit seinen Bauplänen damals als richtungsweisend für die moderne Architektur in Deutschland. Die besondere Konstruktion und auch die Bautechnik hatte es in dieser Form in Preußen noch nicht gegeben.

Als Leiter der Bauakademie hatte Schinkel ein großes Eigeninteresse an dem Bau, denn in dem Gebäude war nicht nur sein Büro untergebracht, sondern auch seine 600 Quadratmeter große Dienstwohnung, die er nach der Fertigstellung mit seiner Frau bewohnte. Das Gebäude war zudem nicht nur für die Akademie gedacht, sondern beherbergte im Erdgeschoss auch zweitweise bis zu 12 Läden mit hochwertigem  Angebot, wie zum Beispiel Produkten aus der Königlichen Porzellanmanufaktur. Der Bau sollte also in das städtische Alltagsleben integriert werden, was schließlich auch gelang.

Als Schinkel 1840 starb, blieb seine Frau in der Dienstwohnung. Der Akademie-Leiter hatte vor seinem Tod ein lebenslanges Bleiberecht für sie vereinbart. In Teilen der Wohnung wurde zwischen 1844 und 1873 auch das erste Schinkelmuseum untergebracht. Eine Ausstellung über das Leben und Wirken des berühmten Baumeisters ist heute in der nebenan liegenden Friedrichswerderschen Kirche untergebracht.