Humboldt-Universität und „Kommode“

So mancher „Erstsemester“ schlich mit Ehrfurcht zu seiner ersten Vorlesung durch das große Tor in das imposante Barock-Gebäude der Humboldt-Universität Berlin. Das U-förmige Hauptgebäude der Uni liegt direkt „Unter den Linden“ und sorgt bei Auswärtigen allein schon wegen den vielen Studenten, die dort ein und ausgehen, für Aufmerksamkeit. Der Bau ist Teil des einstigen Forum Fridericianum und war ursprünglich das „Palais des Prinzen Heinrich“ (dem Bruder von Friedrich dem Großen – dem „Alten Fritz“). Geplant war das Gebäude als Königsschloss, doch Friedrich hatte zu dieser Zeit sein Interesse an Berlin bereits verloren und hielt sich meistens nur noch in Potsdam auf, wo er besonders von seinem Lustschloss Sanssouci angetan war. Nach dem Tod des Prinzen wurde das Gebäude der Friedrich-Wilhelm-Universität zugewiesen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Humboldt-Universität umbenannt wurde.

Auf der anderen Straßenseite, schräg gegenüber, liegt die Alte Bibliothek, die wegen ihrer geschwungenen Form im Volksmund auch „Kommode“ genannt wird. Hier war die königliche Bibliothek untergebracht, die der „Alte Fritz“ auch dem Bürgertum zugänglich machte. Bis dahin hatten nur Adelige, Minister, Wissenschaftler und höhere Beamte Zugang zu den Werken, die bis zur Fertigstellung im königlichen Schloss untergebracht waren. Und auch heute dient der Bau zum Teil als Bibliothek, der gesamte Bestand gehört zur Berliner Staatsbibliothek. Da die Staatsbibliothek zusammen mit dem großen Komplex nahe des Potsdamer Platzes gewissermaßen aus zwei Gebäuden besteht, wird die „Kommode“ zur besseren Unterscheidung auch Alte Bibliothek genannt. Zudem hat die juristische Fakultät der Humboldt-Uni in der „Kommode“ ihr Zuhause.

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