Die zweite Tour, die wir vorstellen, ist zwar ausgesprochen kurz, strotzt aber nur so vor echten Sightseeing-Highlights. Die Flaniermeile „Unter den Linden“ ist mit seinen Menschenmassen und beeindruckenden Schaufenstern schon an sich ein Erlebnis, doch die angrenzenden Gebäude und Institutionen sind noch einmal eine Extra-Klasse und suchen nach Ihresgleichen – und zwar nicht nur in Deutschland.
Den Auftakt macht das Hauptgebäude der Humboldt-Universität, die auf der schräg gegenüberliegenden Straßenseite der Alten Bibliothek liegt. Beide Gebäude gehörten zum Forum Fridericianum, einem Lieblingsprojekt von Friedrich II., der Kunst, Wissenschaft und Politik an dieser Stelle vereinen wollte. Zwischen der Alten Bibliothek, die wegen ihrer gewölbten Form im Volksmund „Kommode“ genannt wird, und der Staatsoper, liegt der Bebelplatz. Dieser erlangte traurige Berühmtheit durch die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren. Nur ein paar Schritte entfernt, auf der wiederum gegenüberliegenden Straßenseite, liegt die Neue Wache mit der wunderbaren Pieta-Plastik von Käthe Kollwitz im Innenraum. Gleich daneben, nur von einem Kastanienwäldchen und einer kleinen Seitenstraße getrennt, befindet sich das Zeughaus, in dem sich das Deutsche Historische Museum befindet. Wechselt man erneut die Straßenseite, steht man vor dem Kronprinzen-, dem Prinzessinnenpalais und schließlich vor dem Kommandantenhaus.
Diese kleine Tour ist gefüllt von Historie und unvergleichlicher Architektur, zurückgelegt hat man insgesamt aber nur 300 Meter. Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht also voll auf – und man kann sich am Ende der Tour im wunderbaren Lustgarten entspannen, der gleich in Sichtweite liegt (dazu aber später mehr). Wir wünschen viel Spaß beim Schlendern und Staunen!
(Foto: Henry Czauderna / fotolia.com)