Der Gendarmenmarkt hat eine bewegte Geschichte hinter sich, was allein schon die vielen Namen vermuten lassen, die der Markt im Laufe der Zeit hatte. Zum Zeitpunkt seiner Gründung hieß er zunächst Esplanade, ehe er umgetauft wurde in Lindenmarkt, dann Friedrichstädtischer Markt, darauf Neuer Markt und schließlich, im Jahr 1799, Gendarmenmarkt. In den Anfängen siedelten viele französische Einwanderer in der Gegend, hauptsächlich Protestanten (Hugenotten), für die der Französische Dom auf dem Markt gedacht war.
Konzerthaus / Schauspielhaus
Friedrich II. (oder auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz) ließ zentral auf dem Platz ein kleines französisches Komödienhaus erbauen (Fertigstellung 1776), das gegen Ende des 18. Jahrhunderts als „Nationaltheater“ zum führenden Schauspielhaus des Landes aufstieg. Da das Gebäude den nun gehobenen Ansprüchen nicht mehr gerecht wurde, ließ der Architekt Carl Gotthard Langhans (der auch das Brandenburger Tor gebaut hatte) an gleicher Stelle ein größeres Theater errichten (Fertigstellung 1801). Dieser Bau brannte jedoch 1817 bis auf die Grundmauern nieder. Den Neubau, der auch heute noch steht, verwirklichte schließlich Karl Friedrich Schinkel (Fertigstellung 1821), der sich dabei an einige Vorgaben des Königs halten musste. So sollten beispielsweise die Umfassungsmauern und die Säulen am Eingang wiederverwendet werden. Schinkel löste die Aufgabe bravourös, der Bau kann sich gut zwischen den beiden mächtigen Gotteshäusern an seinen Seiten behaupten.
Deutscher und Französischer Dom
Rund ein dreiviertel Jahrhundert vor dem Konzerthaus wurden der Deutsche Dom und der Französische Dom auf dem Markt errichtet. Die Bezeichnung „Dom“ sorgt allerdings bis heute immer wieder für Verwirrung. In diesem Fall bezieht sich der Begriff nicht auf die Kirchen selbst, sondern auf die Form der beiden Kuppelbauten. Errichtet wurde der Deutsche Dom zwischen 1701 und 1708 nach Plänen von Martin Grünberg, der Französische Dom zwischen 1701 und 1705 nach Plänen des Franzosen Louis Cayart. Die Türme der beiden Kirchen wurden erst 1780-85 im Zuge einer Umgestaltung des Marktes hinzugefügt. Sie haben keinerlei innere Verbindung zu den Kirchenräumen. Im Deutschen Dom ist heute die Ausstellung „Fragen an die Deutsche Geschichte“ untergebracht. Im Französischen Dom befindet sich das Hugenottenmuseum, welches die Geschichte und das Leben der französischen Einwanderer zeigt.